Norddeutschland, Städtetrip
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1.200 Jahre alt und gleich zwei Welterbe-Kirchen: Hildesheim


Hildesheim hat seinen 1.200.sten Geburtstag gefeiert – und kann auch gleich auf zwei Weltkulturerbe-Kirchen stolz sein. Ein paar Eindrücke aus dem Mariendom mit dem legendären Tausendjährigen Rosenstock und der „Gottesburg“ Michaeliskirche.

30 Kilometer südlich der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover liegt Hildesheim. „Niedersachsens heimliche Kulturhauptstadt“ wird die Stadt auch genannt (wobei ich nicht weiß, wer genau diesen Titel geprägt hat). Immerhin haben es in der Stadt mit ihren knapp 100.000 Einwohnern gleich zwei Kirchen auf die Liste der UNESCO Weltkulturerbestätten geschafft: der katholische Mariendom und die evangelische Michaeliskirche (wobei die ja genaugenommen eine der seltenen Simultankirchen ist, also evangelisch und katholisch unter einem Dach – das gibt es tatsächlich -, denn die Krypta ist dort katholisch geblieben und beherbergt die Gebeine von Bischof Bernward, der um das Jahr 1000 den Grundstein für das Bistum und damit auch die Stadt Hildesheim legte und ein gewichtiges bauliches und künstlerisches Erbe hinterlässt).

Beide Gotteshäuser sind in den letzten Jahren aufwändig renoviert worden, der Dom ist nach fünfjähriger Komplettrenovierung erst seit August 2014 wieder geöffnet. Doch pünktlich zum 1.200-jährigen Stadt- und Bistumsjubiläum strahlen beide in neuem Glanz und präsentieren ein beeindruckendes romanisches Erbe. Auch das Dommunseum mit dem reichen Domschatz wird demnächst wiedereröffnet. Hier ein paar Eindrücke aus beiden Kirchen.

Normalerweise stehen Kirchen bei mir nicht ganz oben auf dem Besuchsplan einer Stadt. Doch diese beiden romanischen Schmuckstücke in Hildesheim sollte man sich nicht entgehen lassen, die sind wirklich sehr besonders. Die Michaelsikirche straht eine ungeheure Ruhe aus, in dem schlichten, sehr symmetrischen Raum (Tipp: man achte auf die Zahl 9, die taucht immer wieder auf…) kommen tatächlich auch die Gedanken zur Ruhe… Und der Mariendom ist nach seiner Renovierung nicht wiederzuerkennen: Früher dunkel und trotz seiner Größe irgendwie bedrückend, ist er jetzt hell und freundlich. Auch die mobile Bestuhlung statt der vorherigen Kirchenbänke trägt zu der modernen, luftigen Ausstrahlung bei. Die berühmte bronzene Bernwardstür mit ihren vielen Relief-Details hängt jetzt endlich richtig herum am Eingang, und der Tausenjährige Rosenstock im Innenhof ist noch immer vor allem im Frühling einen Besuch wert, wenn die Rose mit unzähligen rosa Blüten zum Leben erwacht.

Und wer sich nicht allein wegen der Welterbe-Kirchen nach Hildesheim aufmachen will, dem seien gleich vier Veranstaltungen in diesem Jubiläumsjahr besonders ans Herz gelegt:

Jazztime Hildesheims legendäres Jazz-Event: Jazz, Blues und Country zu Pfingsten auf der Bühne vor dem Theater

Wallungen Von Event zu Event schlendern: Stimmungsvolles Festival auf den historischen Wallanlagen mit mehreren Bühnen, 2017 vom 30. Juni bis 2. Juli

Pflasterzauber In Hildesheim treffen sie sich jedes Jahr: Internationale Straßenkunst mit Akrobatik, Clownerie und Musik am 8. und 9. September

Lichtungen Es wird hell und bunt: Lichtkunstfest in der Innenstadt vom 25. bis 28. Januar 2018

Mehr Infos zu Hildesheim hier.

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